Nackte, nur mit Perlen und Federn behangene Mädchen, sportlich gedrillte Girl-Trupps und exotisch anmutende Schwarze Tänzerinnen wie Josephine Baker im Bananenrock: Die 1920er Jahre boten dem Publikum in den Revue-Theatern Shows der Extreme, die gerade im ehemals prüden Berlin für Furore sorgten. „Tanz auf dem Vulkan“ ist ein Sinnbild der Zeit.
Die Historikerin Julia Preißer untersucht jene Körperbilder, mit denen Journalisten und Theatermacher die Tänzerinnen und Schauspielerinnen charakterisierten. Hinter der „‚Wilden‘ Jazz-Tänzerin“, dem optimistischen, sportlichen „Girl“, der Frau als Lustobjekt, der unnahbaren mystischen „Exotin“, und der emanzipativen „neuen Frau“ steckt mehr als man auf den ersten Blick sieht.
Dutzende Zeitungsartikel, alte Programmhefte, Fotografien, Reklametafeln und populäre Bücher der 1920er Jahre eröffnen interessante Einblicke in eine bis heute faszinierende Epoche.
„Julia Preißer bietet eine Ausdeutung der Rolle von Frauen in den untersuchten Revuen, welche die rassistischen, kulturessentialistischen Prägungen der Zeit mit den Eigendynamiken des Genres wie auch den spezifischen Erwartungshaltungen eines besonderen urbanen Milieus austariert.“ Prof. Jürgen G. Nagel (Historiker)
144 Seiten